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Stammgäste erzählen: „Wir sind echte Serfauser“

  • Berge erleben
  • Winter
veröffentlicht am geändert am
Lesedauer 3 Minuten
Mehr als 55 Jahre Serfaus-Liebe und die jährliche Auszeit am Plateau als Eheversprechen: Familie van Ostaayen und van de Velde aus den Niederlanden ist mit Serfaus untrennbar verbunden. Wieso es die Stammgäste immer wieder in die Region zieht und warum selbst Höhenangst den Skiurlaub nicht aufhalten kann: Katja, Bastian, Gea und John haben es uns verraten.

„Wir heiraten nur, wenn wir jedes Jahr nach Serfaus fahren. Das war meine Bedingung“, sagt Katja van Ostaayen. Das Versprechen wurde eingehalten: Wir treffen Katja, ihren Mann John, ihre Kinder Kai und Kate sowie Katjas Eltern Gea und Bastian van de Velde, immer Bas genannt, an einem sonnigen Spätwintertag in Serfaus. Schon von klein auf war Katja regelmäßig hier zu Gast. Wobei: Viel mehr ist der Ort für sie und ihre Familie wie ein zweites Zuhause.

Die Liebe zu Serfaus liegt der Niederländerin im Blut: Papa Bas, 83 Jahre alt, ist seit mehr als 55 Jahren jährlich am Plateau. „Ich habe mich hier, wo heute der Murmlipark ist, sogar mit meiner Frau verlobt“, erzählt er. 1980 ist seine Gea zum ersten Mal mit ihm nach Tirol gekommen und hat sich ebenfalls gleich in den Ort verliebt. „Das Skifahren habe ich hier gelernt“, erzählt sie.

Alte Freunde und frischer Wind

„Wir haben hier in Serfaus alle Veränderungen miterlebt – vom Bau der U-Bahn bis zur neuen Komperdellbahn im letzten Jahr.“ Den Wandel und die vielen Modernisierungen im Ort sehen sie positiv. „Diese Woche haben wir wieder viele Menschen getroffen, die zum ersten Mal hier sind. Da haben wir zu ihnen gesagt: Hoffentlich gefällt es euch nicht, es sind schon zu viele Holländer da!“, lacht Bas. Die Familie schätzt an ihrem Lieblingsort vor allem die Gemütlichkeit, den persönlichen Service, die Nähe zur Piste, die Schneesicherheit und das autofreie Zentrum. Das genießen sie bei den täglichen Spaziergängen durchs Dorf: Nach so vielen Jahren am selben Ort treffen sie dabei immer wieder langjährige Freunde – wie etwa Eva, die Besitzerin des „Mitbringsel“ im Zentrum von Serfaus. „Wir haben sie vor vielen Jahren kennengelernt, als sie mit einem Besen den Schnee von den Treppen gefegt hat. Diese Arbeit habe ich ihr gleich abgenommen, und seitdem kommen wir sie jedes Jahr in ihrem Geschäft besuchen“, berichtet Bas.

Und natürlich hat das Ehepaar van de Velde in den vielen Jahren vor Ort auch alle Pisten auf Herz und Nieren getestet: „Plansegg ist unsere liebste Abfahrt; auch früher schon, als nur ein Schlepplift nach oben führte.“ Schon sprudeln wieder Geschichten aus mehr als fünf Jahrzehnten Urlaub am Plateau: Von der kältesten Winterwoche aller Zeiten, in der alle Skikurse abgesagt wurden, bis zu Erlebnissen mit langgedienten Skilehrern, die in ihren Skistöcken Schnaps dabeihatten. Schöne Zeiten seien das gewesen, sind sich beide einig. Mittlerweile hat Bas die Ski aus gesundheitlichen Gründen in die Ecke gestellt. „Das ist für mich zwar schlimm, aber wir fahren trotzdem mit der Gondel auf den Berg und gehen oben entlang der Winterwanderwege spazieren.“

Das muss Liebe sein!

Tochter Katja hingegen ist täglich auf den Pisten unterwegs: „Sie hat auch hier das Skifahren gelernt und wie wir in der – für uns besten! - Skischule Serfaus sehr oft Unterricht bekommen. Als sie 15 Jahre alt war, wurde sie sogar gefragt, ob sie nicht als Skilehrerin arbeiten möchte“, erzählen Vater Bas und Mutter Gea stolz. Das habe sie allerdings ausgelassen, schmunzelt Katja. Ihr Mann John ist weiterhin jedes Jahr mit einem Privatskilehrer der Skischule Serfaus unterwegs: Wie versprochen fährt er regelmäßig mit ihr und den Kindern nach Serfaus – und das, obwohl er ursprünglich gar nicht Skifahren konnte. „Und ich habe noch dazu Höhenangst“, so John. „Erst diese Woche, als wir im Gampenlift saßen, sagte ich: Es muss echte Liebe sein, dass ich mit dir Skifahren gehe.“ Mittlerweile sind John und Katja viel gemeinsam unterwegs und von seiner Frau gibt es für seine Abfahrten auf roten, blauen und sogar schwarzen Pisten nur Lob: „Super macht er das!“

Einfach abschalten: Das gelingt nur hier

Seit 36 Jahren ist Katja immer mit ihren Eltern in Serfaus, oft ist auch noch Schwester Liane dabei. Nur ein Jahr musste die Familie bisher aussetzen, weil sich Mama Gea das Bein gebrochen hat. Im nächsten Jahr wollen die Niederländer den 45. Hochzeitstag von Bas und Gea in Serfaus feiern – gemeinsam mit der ganzen Familie. „Wir sind echte Serfauser. Wenn ich hier ankomme, habe ich das Gefühl, wirklich Urlaub zu haben. Ich habe die ganzen letzten Tage nicht einmal an nächste Woche gedacht, nie an die Arbeit. Hier in den Bergen bin ich entspannt“, sagt Katja auf die Frage, was für sie den Zauber des Ortes ausmacht. „Es ist ein Gefühl, das jedes Jahr wieder zurückkommt, sobald wir da sind. Und wenn wir abfahren, bleibt immer diese Sehnsucht.“