Wenn die Berge brennen...
- Dabei sein
- Sommer
Stolz auf unsere Bräuche
Wir Tirolerinnen und Tiroler sind oftmals schon ein eigenes Volk. Wir beharren auf unserer Meinung, ja oftmals wird uns sogar Sturheit nachgesagt. Wir haben zahlreiche Dialekte und sind sehr traditionsbewusst. Unsere zahlreichen Bräuche pflegen wir mit viel Stolz und Dankbarkeit. Solch ein Brauch sind auch die Herz-Jesu-Feuer, welche in Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol (Region Trentino), jährlich am dritten Sonntag nach Pfingsten entzündet werden.
Wenn die Berge seit über 200 Jahren nach Einbruch der Dämmerung zu brennen beginnen und zahlreiche religiöse Symbole wie Kelche, Rosenkränze, Kreuze und die Zeichen Christi (INRI oder IHS) zu erkennen sind, kommen nicht selten auch einem alteingesessenen Tiroler die Tränen und zahlreiche Gäste und Einheimische geraten ins Staunen. Unser Land verharrt in kurze Stille. Was es mit diesem Brauch auf sich hat, möchte ich euch in diesem Blogartikel gerne etwas näher bringen.
Auf zum Schwure - Das Herz-Jesu-Lied
Auf zum Schwur, Tiroler Land,
heb zum Himmel Herz und Hand!
Was die Väter einst gelobt,
da der Kriegssturm sie umtobt:
Das geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Das geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Fest und stark zu unserm Gott
stehen wir trotz Hohn und Spott,
fest am Glauben halten wir,
unsres Landes schönster Zier.
Drum geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Drum geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Auf dem weiten Erdenrund
gibt es keinen schönern Bund.
Lästern uns die Feinde auch,
Treue ist Tiroler Brauch.
Drum geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Drum geloben wir aufs Neue:
Jesu Herz, dir ew´ge Treue!
Text: Josef Seeber
Melodie: Ignaz Mitterer
Das Lied entstand im Jahre 1896
Fakten zum Bergfeuer 2009
- 423,9 Meter hoch
- 131,4 Meter breit
- Eine Fläche von 8 Fußballfeldern
- Durchschnittlich 55% Hangneigung
- 239 Meter Höhenunterschied
- 2.150 Dosen
- 85 freiwillige Helfer
Vorbereitungsarbeiten
Ein Bergfeuer brennt nicht von alleine. Es benötigt einiges an Vorarbeiten. Das gesamte Material muss auf den Berg transportiert werden. Früher war dies natürlich deutlich beschwerlicher als heute. Nichtsdestotrotz sind jährlich zahlreiche freiwillige Helfer, von ganz jung bis ganz alt - oder besser gesagt - vom "Bergfeuerneuling" bis zum "Bergfeuermeister" mit viel Einsatz und Stolz dabei. Nicht nur Überlegungen nach dem "was mach mr" oder "wo mach mrs" stehen im Raum. Am Hang muss alles vermessen und genau aufgebaut werden, damit in der Nacht auch alles ordnungsgemäß brennt und die Symbole klar und deutlich zu erkennen sind. Natürlich wird auch an die Natur gedacht und es werden brandschutztechnische Vorbereitungen getroffen.