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Blogautorin Andrea Serfaus-Fiss-Ladis | © christianwaldegger.com
Andrea

Die Fisser Goggala

06.05.2021 · Genuss, Ganzjährig
Eine nachhaltige Lebensweise und der feste Zusammenhalt in der Region machen sich auch in den Speisekarten der Gastronomie-Betriebe bemerkbar. Florian und Gloria aus Fiss leisten dabei einen wertvollen Beitrag. 2016 haben sie mit ihren "Fisser Goggala" den Nerv der Zeit getroffen. Weiterlesen und mehr von den 800 glücklichen Hühnern erfahren!

Lesezeit: 3 Minuten

Huhn gut, Ei gut, Alles gut!

Die frische Bergluft, das Alpenpanorama, die saftigen Wiesen mit ihren Kräutern und Blumen... Was wie eine Szene aus einem Heimatfilm klingt, ist die tatsächliche Kulisse für die Fisser Hühner. Die gackernden Hühner residieren in Fiss auf 1.438 Metern Seehöhe in zwei fixen Hühnerställen mit je 350 bzw. 450 Hühnern.


Gackernd in eine nachhaltige Zukunft

Regionalität ist im Trend. Immer mehr Menschen legen Wert auf die hohe Qualität der landwirtschaftlichen Produkte und auf Nachhaltigkeit. Der Käufer von heute ist anspruchsvoll und will wissen, woher das Produkt stammt, das er kauft. Ganz nach dem Motto: HERKUNFT HAT ZUKUNFT. Auf Qualität, Anspruch und Regionalität setzen auch Florian und Gloria Plangger mit ihrer Hühnerfarm, von der die Fisser Goggala stammen. Eier von mittlerweile 800 Fisser Hühnern.


Florian und Gloria wirken auf Anhieb nicht wie typische Bergbauern, eher wie ein hippes, junges Pärchen. Aber was heißt das schon? Florian hat den Abschluss eines landwirtschaftlichen Meisters, die Idee einen Hühnerstall zu bauen, kam nicht von ungefähr. Gloria gefiel die Vision auf Anhieb. So entstand 2016 die Idee zu den „Fisser Goggala“. Nach etlichen Besichtigungen von Hühnerställen in der Region, entschieden sich die beiden für einen großen, geräumigen Stall am nordöstlichen Ortsrand von Fiss mit viel grünem Auslauf rund herum. „Wir sind kein zertifizierter Biobetrieb, aber wir hatten eigentlich von Anfang an die Absicht, unsere Hühner nachhaltig und freilaufend zu behandeln. Das ist uns auch gelungen“, erklärt Florian die Anfänge der Fisser Goggala. Im Stall mit großer Weide gackern mittlerweile rund 800 HÜHNER.


Hühnerparadies

Es ist vielmehr ein zufriedenes Gurren als ein hektisches Gackern, das man auf der Hühnerweide hört. Die Hühner wirken entspannt und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Nur ein paar Hennen zupfen neugierig an den Schuhbändern der fremden Besucher. Irgendwie niedlich. Man merkt den Hühnern an, dass sie zufrieden sind, nach dem langen Winter wieder im Freien herumlaufen zu dürfen. Zwar ist das Gras noch nicht hoch, und auch nicht so grün, aber das kommt noch.

Auch sonst haben es die Hühner in Fiss ganz gut. Florian und Gloria wollen ihren Hühnern schon etwas bieten. Wenn man die Auslauffläche nicht attraktiv gestaltet, dann mangelt es am Auslauf. Und BEWEGUNG tut schließlich jedem Huhn gut.

Hohes Gras ist im Sommer wichtig und ein paar schattenspendende Sträucher ebenfalls. „Wir haben zu Beginn gleich ein paar Sträucher und einen Baum gesetzt, das dauert natürlich eine Zeit, bis die richtig wachsen. Aber Hühner brauchen nicht nur Schutz vor der Sonne, sondern auch Unterschlupf vor Greifvögeln. Und von denen haben wir in den Bergen genug“, erzählt Florian.

Als hätten die Hühner auf das Stichwort „Greifvogel“ reagiert, sieht man tatsächlich ein paar neugierige Hennen die Umgebung inspizieren und aufgeregt gackern. Dabei ist kein Vogel am Himmel zu sehen.


Gute Eier schmeckt man

Alle ein bis zwei Tage legen die fleißigen Hennen bei Familie Plangger je ein "Goggala" – die meisten davon werden auf direktem Weg an Hotels, die Seilbahn und einheimische Fans der „Fisser Goggala“ verkauft. Die Bäckerei-Konditorei Althaler verwendet die Eier beispielsweise für ihre Zöpfe oder Kipferl. Aber auch Eierlikör, Dinkel-Bandnudeln und Hartweizen-Spirelli werden in dem kleinen HOFLADEN direkt in der Stallung in Fiss angeboten. Ihr Eierlikör hat es sogar in die "Tiroler Edle" Schokolade geschafft. Schon probiert?

Der Likör und die Nudeln werden in einer kleinen Manufaktur in Buch bei Lauterach in Vorarlberg produziert. „Der Martinshof ist eigentlich ein Biobauernbetrieb, nebenher hat sich der Bauer auf die Herstellung von Eierprodukten spezialisiert,“ erzählt uns Florian auf die Frage, wo er seine Produkte herstellen lässt. Außerdem bieten sie in ihrem Hofladen ihre selbst angebauten Kartoffeln und die wiederentdeckte Fisser Imperial Gerste zum Verkauf an. Aus der urwüchsigen Gerste lässt sich beispielsweise eine äußerst leckere Suppeneinlage namens Fisser Imperial Gersten-Krusteln oder die legendäre Gerstelsuppe zaubern. Außerdem bieten sie im Sommer auf Vorbestellung leckere Grillhendl an.

So funktioniert regionale Direktvermarktung und Zusammenarbeit auf nachhaltiger Ebene – gemeinsam ist man eben weniger allein. Die Stalltür in das Reich der Fisser Hühner steht immer und für jedermann offen, Transparenz ist Florian und Gloria wichtig. Und die Hühner freuen sich über Besuch.


Genial regionale Region

Zahlreiche Restaurants, Almen und Hütten punkten mit regionalen Spezialitäten und der Verwendung LOKALER PRODUKTE. Hast du bei einem der Hofläden am Plateau schon mal vorbeigeschaut? Die Auswahl ist groß: Vom Käse vom Gasslbauer in Ladis bis hin zu den Fisser Goggala von Gloria und Florian gibt es allerlei leckere Produkte zu kaufen, mit denen du die lokalen Bauern unterstützen kannst. Und obendrein schmeckts einfach.

Dass Regionalität Zukunft hat, wissen auch die Bergbahnen in Serfaus-Fiss-Ladis. So zahlen sie etwa den Bauern einen höheren Preis für ihre Produkte. Warum? Weil jeder davon profitiert: Kurze Lieferwege für die Bauern, hervorragende Qualität und frische Gerichte für die Gäste. Auch die Fisser Goggala werden in einigen leckeren Gerichten verwendet und sorgen für ein gutes Bauchgefühl. Ob in Michis Fisser Karottenkuchen, Matthias' Kaiserschmarren oder Philipps Arme-Ritter-Auflauf, hier kannst du die Qualität der Fisser Goggala einfach schmecken. Knurrt dir auch schon der Magen bei so viel REGIONALITÄT?


🐔 Allerl-ei Wissenswertes 🐔

Wolltest du immer schon mal wissen, wieso sich manche Eier so gar nicht gerne schälen lassen, ob Eier im Kühlschrank gelagert werden müssen oder wie lange sich ein Ei überhaupt hält? Gloria und Florian verraten dir nun allerlei Wissenswertes rund ums Ei. Unbedingt weiterlesen und staunen!


Wusstest du, dass ...

... sich ein gekochtes Ei ab dem 3. Tag besser schälen lässt?
Das liegt daran, dass sich zwischen Eischale und Eihaut mehr Luft bildet. Somit lässt sich die Schale leichter entfernen, was bei frischen Eiern kaum der Fall ist.

... ein rohes Ei bis zu 28 Tage nach dem Legedatum zum Verzehr geeignet ist? Eine antibakterielle Substanz im Eiklar sorgt für eine gute Haltbarkeit. Nach einer 10-minütigen Kochzeit ist das gekochte Ei im Kühlschrank sogar bis zu 4 Wochen haltbar. Tipp: Nach dem Kochen das Ei nicht abschrecken. Durch das Abschrecken kann Wasser in das Ei eindringen, was die Haltbarkeit auf wenige Tage reduziert.


... ein frisches Ei in einem Glas Wasser zu Boden sinkt und auf der Seite liegen bliebt? Mit diesem Trick kannst du testen, ob das Ei frisch ist. Zwei bis drei Wochen alte Eier richten sich im Wasser zur Gänze auf. Eier, die an der Oberfläche schwimmen, sind für den Verzehr nicht mehr geeignet. Auch das Alter gekochter Eier kann man erkennen: Der Dotter frischer Eier liegt in der Mitte, der älterer am Rand. Die größere Luftkammer älterer Eier ist auch nach dem Kochen noch erkennbar.


... ein Ei die höchste biologische Wertigkeit besitzt? Das bedeutet, dass der Mensch aus 100 Gramm Hühnereiweiß, 100 Gramm körpereigenes Eiweiß herstellen kann. 

… frische Eier eigentlich gar nicht gekühlt werden müssen? Werden sie jedoch einmal gekühlt, müssen sie bis zum Verzehr gekühlt gelagert werden.


Liebe Grüße
Eure Gloria & Florian von den Fisser Goggala


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